Camera Obscura – Der dunkle Raum
Wieder einmal hat es mich gepackt, eine alte Mittelformatkamera umzubauen. Eine Dacora Digna 6×6 sollte es diesmal sein, ein Modell, welches Mitte der 50er Jahre gebaut wurde und für weniger als 20 Mark zu haben war. Die antiquierte Linsen-Scherbe wurde gegen ein topmodernes, gelasertes Loch von „reality so subtle“ getauscht. Der für mich interessanteste Part war der vorhandene Verschluss, der sich mit diesem System und dieser Brennweiten-Lochkombination mutzen ließ, ohne Abschattungen zu verursachen.

Die Brennweite entspricht einem Kleinbildäquivalent von ca. 35 mm. Die Bilder sind damit recht ausgewogen und ohne starke Vignetten oder „Witscher“ in den Randbereichen.
Zwei kleine Dinge musste ich noch anpassen: zum Einen war der Öffnungsdurchmesser der Blende 8 zu klein, ich habe in einem zweiten Umbauschritt dann doch die vorhandene Blende 11 genommen.



Zum Anderen führt der Hebel für die Verschlusssteuerung beim Ein- und Ausfahren des Objektivs zu einem Abschaben der Farbe im Inneren des Lichtschachtes. Ich habe den silbernen Streifen, den die abgekratzte Farbe hinterlassen hat, nach drei bis vier Filmen übermalt und Verzichte seither auf die Funktion des Einfahrens des Objektives.
Die Effekte in den Bilder haben mich nicht gestört, sie gehören irgendwie ja dazu. Aber trotzdem… Es gibt auch Motive, wo der Effekt nicht passt, deshalb… wech damit.



Das Fotografieren mit dieser Kamera macht einfach Spaß, eine Kamera mit einem „richtigen“ Verschluss umzubauen, war eine gute Entscheidung.
Die Arbeit mit einem Fernauslöser ist deutlich entspannter als mit Papp- oder Klebebandstreifen.