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Der Handschmeichler…

So lautet die Bezeichnung, die man über die Olympus µ[mju:} 1 am häufigsten hört. Durch die schlichte elegante, ergonomische Form, das abgerundete Design und die Haptik trifft es die Bezeichnung „Handschmeichler“ unter den klobigen, eckigen, bisweilen eher an Lego-Steine ohne Noppen erinnernden Designs der klassischen Point-and-Shoot-Kameras auch wirklich.

Michael Moeller

Das gute Stück kam ca. 1991 auf den Markt, die Stückzahlen überstiegen die Millionen bei Weitem. Abgelöst wurde sie dann von der Mju 2, welche ein Objektiv verbaut hatte, welches Blende 2.8 ermöglichte. In der Mju 1 muss ich mich allerdings mit Blende 3,5 als Offenblende zufrieden geben.

Hier ein paar technische Daten:

Vollautomatische Autofokus-Sucherkamera für Kleinbildfilm 24 x 36 mm mit DX-Kodierung.

Olympus-Objektiv 3,5/ 35 mm (3-Linser)

Aufnahmeabstand: 35 cm bis Unendlich.

Elektronisch gesteuerter Verschluss. 1/15 bis 1/500 Sekunde.

Aktives Infrarot-Autofocus-System mit Schärfe- und Belichtungsspeicher.

Lichtmessung: Mittenbetonte Integralmessung.

Filmempfindlichkeit: Automatisch von ISO 50 bis ISO 3200.

Automatisches Filmeinfädeln und motorischer Transport bis zum ersten Bild nach Schließen der Kamerarückwand.

Automatischer Filmtransport nach jeder Aufnahme.

Selbstauslöser: 12 Sekunden.

Blitzprogramme: Automatische Zuschaltung bei wenig Licht (AUTO), Gegen den „Rote-Augen-Effekt“ (AUTO-S), Aufhellblitz (FILL-IN)

Die Kleine hat mich 4 1/2 Taler gekostet, gefunden in der Grabbelkiste einer Haushaltsauflösungsfirma. Eine gute Investition, denke ich, denn soweit scheint alles zu funktionieren. Ich freue mich schon auf den ersten Film, ein Ilford FP4+ wird es werden.

Schweineschnäuzchen II

Michael Moeller

Das kleine Biest macht natürlich auch an einer modernen Kamera eine gute, schlanke, ähhh… platte Figur. Auffällig unauffällig.

Aufgenommen mit der Pentax Spotmatic SP II auf Ilford FP4+, entwickelt in Kodak D76.
Als Objektiv kan das Voigtländer Color-Ultron 1.8/ 50 zum Einsatz.
Da der Aufsteckblitz nicht funktionierte habe ich einfach das Licht im Raum gelöscht, die Kamera im Bulb-Modus ausgelöst und den Blitz von Hand gezündet.

Das Schweineschnäuzchen

Auch die Bezeichnung „das hässliche Entlein“ habe ich beim Stöbern im Internet zu Daten über diese Linse schon gefunden.

Es dürfte nach der Lochblende und der Holga-Linse wohl eine der kurioseten Linsen sein, die man vor eine moderne Spiegelreflex adaptieren kann:
das KMZ Industar 50-2 3,5/50.

Michael Moeller

Es war vermutlich DIE Kit-Linse des Ostblocks, gebaut von KMZ in der UDSSR, ein Zeiss Tessar-Klon, ein klasssischer Vierlinser.

Immerhin bringt das kleine Objektiv 68 Gramm soliden russischen Glases und Metalls auf die Waage, der Blendenring befindet sich auf der Vorderseite des Objektivs und die Blendenskala wurde zweimal aufgedruckt, weil sie sich beim Scharfstellen mitdreht.
Dafür ist die Bauhöhe kleiner als ein Adapter von MFT auf M42. Ein echtes Pancake.

Bei Blende 3.5 sind die Bilder etwas soft und die Vignettierung ist deutlich bemerkbar, spätestens ab Blende 8 ist die Vignettierung weg und die bilder sind scharf. Die Makrofotografen arbeiten wohl gerne mit dieser Sinse, weil die Bauform eine gute Beleuchtung der Objekte ermöglicht, da das Objektiv kaum Schatten auf den Objekten erzeugt.

Hier noch ein paar Bilder, stilecht nur mit der Squeezerlens. Sagte ich vorhin nicht etwas über kuriose Objektive? …

In Bedrängnis

Michael Moeller

In Bedrängnis

Hier kam das Licht hauptsächlich mittels einer Spezial-Lichtbox von Unten.
Mein Revuenon 2.8/135 musste ich mit einem 20 mm Zwischenring etwas auf Abstand bringen, dazu ISO 100, Blende 8 und 1/160  sec.
Nur geringe Anpassungen am Kontrast und im Bildschnitt in LR.

The Black Series

Als ich Anfing, eine spezielle Art der Beleuchtung auszuprobieren, um meine Kameras in einem bestimmten Look erscheinen zu lassen, hatte ich noch das Ziel, den Look mit nur einem Blitz hinzubekommen. Das Funktioniert zwar in gewissen Grenzen, aber ein in meinen Augen wichtiges Detail geht dann verloren oder ist nur sehr schwer zu erzielen: das Catchlight, hier die Reflektion eines Lichtes im Objektiv.
Ohne ein Catchlight wirkt ein Portrait schnell Leblos, das weiß jeder Portraitfotograf.
Bei meinen Modellen erscheint es mir essentiell für die Bildwirkung.

So ganz habe ich den Look, den ich vor meinem inneren Auge hatte, noch nicht 100%ig abbilden können, aber ich konnte mich ihm dennoch gegenüber meinen ersten Versuchen ein Stück weit annähern.
Nun ist der Aufbau wieder eingepackt und das Thema ruht. Bis zum nächsten Versuch…

In der Zwischenzeit warten viele weitere Projekte auf mich…

Alle Bilder sind mit dem Voigtländer Color-Ultron 1.4/50 enstanden.

Two glasses

Seit ein paar Tagen beschäftigt mich die Produktfotografie, um meine alten Kameras etwas besser in Szene zu setzen.

Parallel war es auch Thema in der Fotogruppe Schafflund in den letzten Wochen. Im Studio konnten wir dann mal ein etwas anderes, „professionelleres“ Lichtsetup zur Fotografie von Glas kennenlernen.

So eine Weinflasche abzubilden, hat dann doch seine Tücken. Eigentlich ist das auch nicht mein Thema, schon gar nicht mein Motiv, ich möchtes es aber trotzdem zeigen, denn…

weinflasche

… zwischen den beiden Bildern liegt:

  • eine Umwandlung des Weißabgleich in der Nachbearbeitung … nein, es sind zwei Aufnahmen.
  • ein geändeter Weißabgleich  in der Kamera … mitnichten, beides wurde mit der Einstellung „Blitz“ aufgenommen.
  • Ein anderer Bildstil in der Kamerainternen JPG-Verarbeitung… nö, auch nicht.
  • Ein anderes Objektiv? Bingo, genau darum liebe ich das Altglas.
    Links das Voigtländer Color-Ultron 1.8/50, Rechts das Asahi Takumar 1.4/50!

Jetzt ärgere ich mich doch ein wenig, dass ich mein Canon-Objektiv zum Vergleich nicht dabei hatte.
Und das ich meist mit dem automatischen Weißabgleich fotografiere, da werden solche Feinheiten des Objektivs dann weggemogelt.

Memo an mich:

  • raus aus dem Weißabgleich-Automatik-Modi der Kamera
  • Wiederholung  der Testreihe mit anderen Objektiven