Heute berichte ich über die Erlebnisse meines vierten Experimentiertages in der Dunkelkammer und ich sagen: eine dufte Sache!
Naja, Duft und Duft. Da hat jeder so seinen eigenen Geschmack. Kaffe mag ich gerne riechen und auch trinken. In alkalischer Lösung verändert sich der Duft aber. Und nicht zum Positiven…
Caffenol, die Erste…
Jupp, heute geht es um die Entwicklung von Bildern in löslichem Kaffee, in Fan-Kreisen liebevoll Caffenol genannt.
Es gibt mehrer Varianten der beliebten Entwicklermischung, ich habe mich für das Caffenol-C-M entschieden, es besteht aus den folgenden Komponenten:
– 52 g Soda (Waschsoda, Natriumcarbonat)
– 16 g Vitamin C
– 40 g löslicher Kaffee
– Wasser, auffüllen auf 1 l
Die Komponenten werden nacheinander in Wasser gelöst, der Kaffee wird erst kurz vor der Entwicklung zugegeben. Beim Auflösen der Soda erwärmt sich das Wasser, vor dem Entwickelm muss die Brühe dann auf 20 °C runtergekühlt oder mit entsprechend kaltem Wasser versetzt werden. Immer gut rühren und die folgende Komponente erst zugeben, wenn die vorherige gut aufgelöst ist.
Stühle (13) – Ilford Multigrade – Caffenol, 2′ – f/8 – 22 sec.
Heißa, was für ein Gefühl, wenn die ersten Bilder das Entwicklungsbad verlassen…
Man muss schon zwischendurch schauen, wie sich das Bild macht, durch den Kaffe ist die Lösung ziemlich undurchsichtig, man fischt gewissermaßen im Trüben. Aber es lohnt für das eine oder andere Motiv (aber natürlich nicht für jedes Motiv!).
Flensburg Hafen (14) – Tetenal Work 3 – Caffenol, 4′ – f/8, ND8 – 40 sec.
Die Entwicklungszeit erhöht sich, je nach Papier um 50% oder mehr. Die längere zeit gibt gerade dem Anfänger mehr Möglichkeiten, die Qualität zu steuern und kleinere Unebenheiten im Workflow sind verzeihlicher.
Jenny (15) – Ilford Multigrade – Caffenol, 2′ – f/8/ ND8 – 25 sec.
Ich habe auch hier wieder den ND8-Filter zur Reduzierung der Lichtmenge eingesetzt.
Insgesamt bin ich mit dem Ergebnis sehr zufrieden. Das Multigrade-Papier von Ilford nimmt das Caffenol deutlich besser an das das Festgraduierte Tetenal Work 3.
Die Färbung des Papieres gibt den Motiven etwas Warmes und einen nostalgischen Touch.
Notitz am Rande: das Schließen der Negativbühne erzeugt durch die verbesserte Negativplanlage deutlich schärfere Bilder 😉
Hier noch die Teile Eins, Zwei und Drei meiner kleinen Entdeckungsreise ins Reich des feinen Silbers.